Aufforstung ist die effektivste Maßnahme gegen den Klimawandel.
Im Herbst 2019 fand eine Studie der ETH Zürich heraus, dass nichts den Klimawandel so effektiv bekämpft wie das Aufforsten von Bäumen. Berechnungen zufolge könnten neue Wälder zwei Drittel der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen binden – auf diese Weise sei das vom Weltklimarat (IPCC) vorgegebene Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erreichbar. Doch damit langfristig ein wirksamer Wald entstehen kann, sind die Schritte notwendig – und diese sind gar nicht mal so eben nebenbei gemacht. Welche Arbeitsschritte bis zu einem vollständigen Wald erforderlich sind und wo sich unsere Aufforstungsgebiete genau befinden, zeigen wir Ihnen gerne auf dieser Seite.
Die Arbeitsschritte bis zum Wald.
Bodenvorbereitung und Einzäunung
Noch bevor mit den Pflanzungen begonnen werden kann, ist eine Einzäunung der gesamten vorgesehenen Aufforstungsfläche unumgänglich. Die jungen Baumpflanzen stehen bei vielen Tierarten gerne auf der Speisekarte und müssen dementsprechend durch eine Einzäunung geschützt werden. Nach der Bodenvorbereitung erfolgt die Pflanzung. Dazu werden 7.000 bis 8.000 Setzlinge auf jeden Hektar halbmaschinell gepflanzt. Durch diese hohe Anzahl an Bäumen wird erreicht, dass das Baumwachstum primär in die Höhe und nicht in die Breite stattfindet. Bei den Lichtbaumpflanzen, wie zum Beispiel der Eiche, unterstützt diese enge Bepflanzung zusätzlich auch den Prozess der Selbstreinigung.
Wachstum und Pflege in der Jugendphase
Im ersten Jahr findet der Anwuchs statt. Ein deutlicher Zuwachs ist noch nicht zu beobachten. Ab dem zweiten Jahr sind die Jungpflanzen akklimatisiert und es erfolgt ein teils kräftiger Wachstumsschub. Um ein optimales Wachstum zu erreichen, ist zusätzlich eine jährliche Pflege erforderlich. Dazu muss die Begleitflora (Gräser, Sträucher usw.) reduziert oder entfernt werden. Das geschieht zum Beispiel durch mähen. Der Baum wird dadurch freigestellt und erhält guten Zugang zu Licht und Wasser. Zum Ende des Jungbaumstadiums haben die Bäume dann je nach Baumart eine Höhe von ca. 2 bis 4 m erreicht.
Läuterung innerhalb der Blühphase
Ab dem fünften Jahr folgt die Läuterung (Dickungs- und Gestängepflege). Der Begriff steht für alle Pflegemaßnahmen nach Abschluss der Jugendphase. Dieses ist die gezielte Entfernung von allen überflüssigen, schlecht geformten (zwieselwüchsig, krumm oder grobastig), kranken oder schädlichen Bestandsgliedern des Baumes. Ziel hierbei ist, möglichst viele gute Stämme durch die Entnahme der schlechten zu fördern.
Unsere Aufforstungsgebiete.
Das sind sie also, Ihre Wälder zwischen Nord- und Ostsee in Schleswig-Holstein. Zum Beispiel bei Welmbüttel, nordöstlich von Meldorf: 105 Hektar ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Oder in Lehmkuhlen, einer Gemeinde, die östlich an die Stadt Preetz angrenzt, mitten zwischen den nördlichen Ausläufern des schleswig-holsteinischen Hügellandes.
Kreis Bad Segeberg, Schleswig-Holstein
Die Aufforstungsfläche Aukamp befindet sich im Kreis Bad Segeberg, westlich der Gemeinde Seedorf. In der Nähe befindet sich der Staatsforst Eutin.
Kreis Stormarn, Schleswig-Holstein
Die Aufforstungsfläche befindet sich in der Gemarkung Lütjensee.
Kreis Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Holstein
Bargstedt ist eine Gemeinde im Naturpark Aukrug, einem großen Naturpark im Zentrum von Schleswig-Holstein. Die Landschaft ist von Moränen, Wald, Heide und einer Vielzahl von Teichen geprägt. Dort wurde im Bereich Spreckhorst eine Neuwaldbildung durch Erstaufforstung umgesetzt. Es wurden dort 11 Baumarten mit Winterlinde, Hainbuche, Weißbuche, Douglasfichte, Rotbuche, Stieleiche, Bergahorn, Gemeiner Apfel, Gemeine Birne, Gewöhnliche Eberesche und Esskastanie gepflanzt.
Kreis Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Holstein
Die Aufforstungsfläche Küstenwald liegt auf den noch nicht aufgeforsteten Wiesenflächen in Dänisch-Nienhof, auf der Halbinsel Dänischer Wohld. Das Areal, das fast vollständig den bewaldeten Küstenstreifen der Halbinsel Dänischer Wohld einschließt und damit unmittelbar an die bis zu 30 Meter hohe Steilküste grenzt, umfasst ca. 80 Hektar Küstenwald. In diesem Küstenbereich und an den angrenzenden Buchenbeständen erfolgt die Bewirtschaftung unter Berücksichtigung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien. Es finden sich dort darüber hinaus Hügelgräber und geschützte Biotope. Die Hauptbaumart ist die Buche mit wechselnden Anteilen an Eiche und Edellaubhölzern.
Kreis Plön, Schleswig-Holstein
Die Gemeinde Dannau liegt im Dreieck der Städte Lütjenburg, Plön und Bad Malente inmitten der Holsteinischen Seenplatte im Naturpark Holsteinische Schweiz. Der Dannauer See mit seinen anliegenden ca. 36 ha ist Naturschutzgebiet, um den seltenen Tier- und Pflanzenbestand zu schützen. Um das Gebiet herum führt ein Wanderweg. Im Ortsteil Gowens wurde eine ehemalige Weidefläche aufgeforstet.
Kreis Pinneberg, Schleswig-Holstein
Ellerbek grenzt östlich an Hamburg-Schnelsen und Bönningstedt. Der Moorgraben, die Mühlenau und Beek fließen durch die Gemeinde. Die Beek und Mühlenau waren in den 1970er Jahren kanalisiert und mit Staustufen zur Wasserstandsregulierung versehen worden. Im Zuge der Renaturierung sind auf Ellerbeker Gebiet Staustufen durch Sohlgleiten ersetzt worden, um die Fischgängigkeit der Gewässer wiederherzustellen. Die Erstaufforstung im Gebiet Krönkampsheide umfasst drei Flurstücke, die ihre Lage zwischen dem Krönkampsweg um den südlichen Fluss Gooswischgraben haben.
Kreis Ostholstein, Schleswig-Holstein
In der Hügellandschaft Ostholsteins, unweit der Stadt Oldenburg, befindet sich die Gemarkung Grammdorf, zugehörig zur Gemeinde Wangels und grenzend an das Amt Lensahn und den Kreis Plön. Grammdorf liegt in der Nähe des Bungsberges in der Landschaft Wagrien. Für die Aufforstung wurde eine ehemalige Weidefläche verwendet.
Kreis Bad Segeberg, Schleswig-Holstein
Die ehemalige Weide- und Ackerfläche liegt 1 km westlich von Groß Niendorf. Die Ortschaft Groß Niendorf liegt südlich von Bad Segeberg und etwa 40 km nördlich der Stadtgrenze Hamburgs.
Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein
Die Aufforstungsfläche, eine ehemalige Weide- und Ackerfläche, befindet sich ca. 500 m nordwestlich des Stadtzentrums von Kellinghusen und ist ca. 1 km von der Stör entfernt.
Kreis Plön, Schleswig-Holstein
Die Aufforstungsfläche befindet sich in der Gemeinde Lehmkuhlen bei Preetz. Die in den nördlichen Ausläufern des schleswig-holsteinischen Hügellandes liegende Fläche, die bisher landwirtschaftlich genutzt wird, grenzt unmittelbar an das rund 50 Hektar große, denkmalgeschützte Arboretum Lehmkuhlen an.
Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein
Sirksfelde gehört mit 25 Gemeinden zum Amt Sandesneben-Nusse. Es liegt im Dreieck Herzogtum Lauenburg zwischen Hamburg, Lübeck und Mölln. Es gibt angrenzende Wälder, ehemalige Wiesen- und Ackerflächen in der Gemarkung wurden erstaufgeforstet.
Kreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein
Die Aufforstungsflächen liegen zwischen Welmbüttel und Tellingstedt in einem Naturschutzgebiet mit einer Gesamtfläche von 105 ha. Ausgewiesen wurde das Gebiet vom Bund für Naturschutz unter der Kennung FFH DE 1721-301. Zudem soll ein Gebiet noch bestehender Auenwälder und einem außergewöhnlichen System von Quellen und Bächen langfristig geschützt und ausgedehnt werden.
Möchten Sie eine Waldpatenschaft in einem unserer Aufforstungsgebiete übernehmen? Dann sprechen Sie uns gerne darauf an. Anschließend erhalten Sie hierfür eine entsprechende Bestätigung in Form eines Evers ReForest-Waldpatenschaft-Zertifikates.
Warum Biodiversität so wichtig ist.
Biodiversität bedeutet übersetzt „Vielfalt des Lebens“; der Begriff kann jedoch auf verschiedenen Ebenen angewendet werden. Er kann sowohl die genetische Vielfalt innerhalb einer Population bezeichnen als auch den Grad des Artenreichtums in einem bestimmten Habitat. Weiterhin wird damit in einem allgemeinen Zusammenhang der gesamte Artenreichtum auf der Erde bezeichnet, besonders in der Öffentlichkeit und den Medien, wenn es um die Bedrohung der Artenvielfalt durch den Menschen und den Klimawandel geht (ob nun durch menschliche Einflüsse oder langfristige natürliche Klimaveränderungen).
Unsere Mission für mehr Artenvielfalt in den Dünen bei Kattbek.
Neben unserem Projekt Evers ReForest unterstützen wir den Naturschutzverein Altenkattbek e.V. durch aktive Mitarbeit. Unter biologischer Fachbegleitung werden verschiedene manuelle und technische Methoden getestet, um die notwendigen Grundlagen für die rasche Ausbreitung der ursprünglichen Heidevegetation zu ermöglichen.
Rund acht Hektar des insgesamt etwa 152 Hektar großen Flora-Fauna-Habitat-Gebiets „Dünen bei Kattbek“ wurden dem Naturschutzverein Altenkattbek e.V. zur Pflege bereitgestellt. Das Gebiet ist bodenkundlich durch große Sanderflächen des Weichsel-Glazials gekennzeichnet. Nacheiszeitlich hat sich eine Binnendünen-Heidemoorlandschaft mit bodensauren Wäldern und kleineren Moorbereichen in flachen Senken entwickelt.
In Altenkattbek müssen zunächst die verschiedenen Lebensräume erhalten werden, um auch die Artenvielfalt, die sogenannte Biodiversität, erhöhen zu können. Die Heideflächen werden hier durch das vorherrschende Pfeifengras stark bedrängt. Dieses bildet in ihrem Wuchs starke Bulte aus und erhöht durch große Mengen pflanzlichen Materials den Nährstoffgehalt. Gleichzeitig droht die gesamte Fläche von den Randbereichen ausgehend zu verbuschen. Durch Gehölzstrukturen in den Binnendünen werden die darunter liegenden Pflanzen zu sehr beschattet, weiterhin kommt dadurch ein noch höherer Pflanzeneintrag hinzu. Um Heideflächen und auch den Borstgrasrasen erhalten zu können, müssen Pfeifengras und junge Bäume hier aktiv entfernt werden.
Eine weitere Bedrängung der natürlichen Vegetation stellt die Nordamerikanische Traubenkirsche (Prunus serotina) dar. Sie wurde in den 50er Jahren in Europa eingeführt, ist schnellwüchsig und breitet sich rasch aus. Um diese Art effektiv zu bekämpfen, muss der Jungwuchs über mehrere Jahre hinweg regelmäßig entfernt, und möglichst alle potentiellen Mutterbäume entnommen werden.